Alles Bio

Alles Bio, oder was?

Lange Jahre ist auf dem Hof nicht wirklich viel passiert. Das hat sich 2016 geändert! der Entschluss war gefallen; Wir würden den Hof auf ökologischen Landbau umstellen! Wir würden Bio-Bauern werden, sozusagen. Erstmal ein ungewohnter Gedanke, aber wir haben uns schnell damit identifiziert und die Umstellung war eine extrem lehrreiche Zeit!

3 Jahre dauert die Umstellung

.. also insgesamt. Wir haben unseren Betrieb mit dem Verband Biokreis umgestellt, welcher eine geteilte Umstellung ermöglicht hat. Aber was heißt eigentlich Umstellung?
Die Flächen werden ab Beginn der Umstellung nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet, die geernteten Früchte dürfen aber nur als konventionell verkauft werden.
Anders war das bei dem Feldfutter, was wir für unsere Kühe ernten. Nach einem Jahr ökologischer Bewirtschaftung durften wir die erste „Umstellungs-Ernte“ an unsere Kühe verfüttern. Ab diesem Zeitpunkt musste auch der Stall fertig sein: Der Laufhof für die Kühe, Vergrößerung der Ställe, Anpassungen hier und dort. Jedes Tier muss genug Platz, sowie die Möglichkeit nach draußen zu kommen haben. Entweder im Sommer auf die Weide und im Winter dann im eingestreuten Stall, oder in so einem Stall aber mit ganzjährigem Auslauf. Die Verbände regeln diese Punkte etwas unterschiedlich, aber der Grundsatz ist gleich: So oft und viel wie möglich sollen alle Tiere Zugang zu Weide haben!

Weiter ging es dann also mit der Umstellung der Kühe. Sie wurden nun schon Öko-konform gehalten und bekamen Umstellungsfutter aus dem ersten Jahr. So wurden sie nun ein halbes Jahr „durchgespült“ und nach insgesamt 1,5 Jahren durften wir die erste Bio-Milch liefern!
Das war ein großartiges Gefühl! Endlich sollte sich die Arbeit und die Investitionen der vergangenen Zeit zu lohnen beginnen, denn das war nicht leicht zu stemmen: Bio-Futter kaufen und die Bio-Kosten bezahlen, für die Milch aber weiter den niedrigen konventionellen Preis bekommen.
DAS bedeutet Umstellung!

Wie kommt man jetzt von 1,5 Jahren auf mehr als 2 Jahre?
Die Umstellung war damit noch nicht zu Ende. Das Wiesengras war jetzt U-Ware. Und der Acker? Die Ackerfrüchte werden ebenfalls nach einem Jahr ökologischer Bewirtschaftung in einen Umstellungs-Status gestellt und erst nach 2 Jahren erlangen sie den Bio-Status (A-Ware).

Wirklich?

Das Ganze wird natürlich nicht einfach so gemacht und gut; es wird kontrolliert. Das machen Kontrollstellen, wie z.B. Lacon. Die kommen dann ein mal im Jahr auf den Hof, nehmen die Buchführung auseinander und kontrollieren Tiere, Flächen und die Ställe. Haben wir alles richtig dokumentiert, sehen die Tiere gut und sauber aus? Steht auf der Fläche auch das, was angegeben wurde, und wie ist der Zustand? Wurden eventuell Medikamente benutzt, die einer besonderen Erlaubnis oder Ausnahme bedürfen? Alles Punkte, die kontrolliert werden, damit alles seine Richtigkeit hat. was wenig klingt, artet meistens in einem 5 – 7 stündigen Termin mit dem Kontrolleur aus und ist recht nervenzehrend, da man erstmal an alles denken, und die Unterlagen zusammenraufen muss. Aber es ist wichtig, dass kontrolliert wird; Immerhin wollen wir Spitzen-Lebensmittel erzeugen und das Zertifikat besiegelt uns dieses.